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“Ich hatte Angst, Vater zu sein”


Weit vom Stamm: Wenn Kinder ganz anders als ihre Eltern sind, von Andrew Solomon. Frankfurt: Fischer Taschenbuch, 2013.

Weit vom Stamm: Wenn Kinder ganz anders als ihre Eltern sind, von Andrew Solomon. Frankfurt: Fischer Taschenbuch, 2013.

by Johann Grolle & Julia Koch

Was tun, wenn die Tochter vier Sätze spricht und dann für immer verstummt? Was, wenn der Sohn zum Mörder wird? Der US-Autor Andrew Solomon hat Eltern besucht, die damit leben müssen, dass ihre Kinder ganz anders sind als sie selbst.

SPIEGEL: Ein Merkmal in Ihrer Sammlung der Andersartigkeiten hat uns überrascht: Warum haben Sie auch die Neigung zur Kriminalität in Ihre Kollektion aufgenommen? Hat da nicht, anders als bei all den Behinderungen, von denen Sie sprechen, das familiäre Milieu einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Kindes?

Solomon: Früher machte man allzu behütende Mütter verantwortlich für die Homosexualität ihrer Söhne. Und emotionskalte Mütter waren schuld am Autismus ihrer Kinder. Heute glaubt man so etwas nicht mehr. Nur in der Welt des Verbrechens erklären wir nach wie vor die Eltern für die Schuldigen. Sicher, Missbrauch, Gewalt und Alkoholismus im Elternhaus können kriminelle Neigungen verstärken. Aber es gibt eben auch viele Verbrecher, die keineswegs aus einem solchen Milieu kommen. Und das ist die Geschichte, die ich erzählen wollte.

(To read the full interview, please visit Der Spiegel.)